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Mein kleiner Buchladen

Ich liebe diesen kleinen Buchladen in unserer Stadt. Ich bin dort bekannt. Namentlich. Denn dieser kleine Buchladen ist nicht nur ein Geschäft, in dem ich Bücher kaufe. Nein – er ist eine Oase, ein Ort der Freude, des Glücks. Und weil es mir dort so gut gefällt, bin ich häufig dort. Wann immer es mir die Zeit erlaubt stöbere ich durch die Regale, lasse mich in einem alten Ohrensessel nieder, plaudere mit dem netten Buchhändler.
Einmal im Monat nehme ich an dem Literaturkreis im Buchladen teil. Mit Gleichgesinnten über Bücher, über die gelesene Lektüre zu sprechen, ist ein befriedigendes Gefühl.

Seit einiger Zeit gibt es dort auch ein Café, in dem man kleine kulinarische Gerichte zu sich nehmen, lesen und schreiben kann. Stundenlang, wenn man will. Hier steht die Zeit still. Nichts zum Lesen dabei? Kein Problem. Bücherregale sind gut gefüllt. Beim Kaffeetrinken braucht man nur über sich zu greifen, und schon hat man eine ansprechende Lektüre in der Hand.

Autorenlesungen, musikalische und komödiantische Veranstaltungen … all das kann man in diesem kleinen Buchladen oder dem dazugehörenden Café erleben.

Einmal eine Nacht in einer Buchhandlung verbringen? Allein? Zu zweit? Oder mit einer kleinen Gruppe? Ebenfalls kein Problem. Einfach die kleine Buchhandlung mieten.

Ach ja, und im Oktober fahre ich mit netten Menschen gemeinsam zur Frankfurter Buchmesse. Natürlich alles durchorganisiert von dem netten Buchhändler aus meinem kleinen Buchladen.

Gelesenes: Bücher im Februar 2012

Ups, jetzt ist schon die erste März-Woche vorüber und ich habe euch noch nicht meine Februar-Lektüre vorgestellt. Nun, der Rheuma-Schub dauert doch länger als erwartet … aber so hatte ich Zeit zum Lesen …

Hier also meine Bücher im Februar:

Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein – Roman (die ungekürzte Neuauflage)
Nachdem ihr Sohn im Krieg gefallen ist, wollen Anna und Otto Quangel Zeichen des Widerstandes setzen. Sie schreiben Botschaften auf Karten und verteilen sie in der Stadt. Die stillen, nüchternen Eheleute träumen von einem weitreichenden Erfolg und ahnen nicht, dass ihnen Kommissar Escherich längst auf der Spur ist …
Fallada recherchierte die Gestapo-Akten des wahren Falls eines Berliner Ehepaares, das einen aussichtslosen Widerstand gegen die Nazis wagte und wurde 1943 hingerichtet wurde. 
Meine Bewertung: Puh, hier könnte ich eine Menge schreiben. Auf jeden Fall habe ich beim Lesen die Angst der Menschen spüren können und mir wurde vor Augen geführt, was eine solche Angst aus Menschen macht. Ein Buch, welches ich nur empfehlen kann. Und nach der Lektüre empfehle ich mit anderen darüber zu sprechen. So wie ich es getan habe – in meinem Literaturkreis.

Hermann Koch: Angerichtet – Roman
Zwei Ehepaare – zwei Brüder und ihre Frauen – haben sich zum Essen in einem Spitzenrestaurant verabredet. Sie sprechen über Filme, Urlaubspläne und vermeiden zunächst das eigentliche Thema: die Zukunft ihrer Söhne Michel und Rick. Die beiden 15jährigen haben etwas getan, was ihr Leben für immer ruinieren kann. Pau Lohmann, der Erzähler und Vater von Michel, will das Beste für seinen Sohn. Und ist bereit dafür weit zu gehen, sehr weit. Während des Essens brechen Emotionen auf, schwelende Konflikte zwischen den Brüdern entladen sich, und auf einmal steht eine Entscheidung im Raum, die drei der vier mit aller Macht verhindern wollen.
Meine Bewertung: Wie schon bei „Sommerhaus mit Swimming-Pool“ hat es Herman Koch geschafft, mich von Anfang so in die Geschichte hineinzuziehen, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Hier wird schonungslos das Thema Gewalt durchleuchtet und zwang mich dazu, mich mehr mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Sehr empfehlenswert.

Rolf Dobelli: Massimo Marini – Roman
In einem Koffer wurde er als Säugling in die Schweiz geschmuggelt, acht Jahre lang mussten seine Eltern ihn versteckt halten, um ihre Arbeitsbewilligung nicht zu verlieren. Der Vater, ein harter Malocher, der es zum erfolgreichen Unternehmer schafft – alles für den Sohn Massimo, der es einmal besser haben soll.
Dessen Leben verläuft weniger gradlinig und glänzt mit Dramatik und Höhepunkten, vom italienischen Immigrantenkind zum Züricher Gesellschaftslöwen. Vom Opernhausdemonstranten zum Opernhaussponsor. Vom Existenzphilosophen zum Bauunternehmer. Vom Linken zum Rechten. Vom Tiefen zum Hohen. Vom Süden zum Norden. Bis ihm eine Frau begegnet, die sein Glück krönt und zerstört.
Meine Bewertung: Hier wird ein Porträt einer vitalen und schillernden Persönlichkeit erzählt. Manchmal schon etwas vorhersehbar aber trotzdem lesenswert.

Michael Kumpfmüller: Die Herrlichkeit des Lebens – Roman
Im Sommer 1923 lernt der tuberkulosekranke Franz Kafka, als Dichter nur Eingeweihten bekannt, in einem Ostseebad die 25jährige Köchin Dora Diamant kennen. Innerhalb weniger Wochen tut er, was er nicht für möglich geahlten hat. Er entscheidet sich für das Zusammenleben mit einer Frau, teilt Tisch und Bett mit Dora. In Berlin wagt er mit ihr das gemeinsame Leben, mitten in der der Hyperinflation der Weimarer Republik. Den täglich kletternden Preisen, den wechselnden Untermietquartieren, den argwöhnischen Eltern zum Trotz: Bis zu seinem Tod im Juni 1924 werden sich Franz Kafka und Dora Diamant, von wenigen Tagen abgesehen, nicht mehr trennen.
Meine Bewertung: Wunderschön!!!! Ich liebe solche Romane, die so nah an der Wirklichkeit bleiben. Ein einfühlsames Buch über die Liebe bis zum Tod, aber auch über die Freundschaft und das Schreiben. Wem diese Thematik gefällt, muss es einfach lesen!

Krischan Koch: Venedig sehen und stehlen – Kriminalroman
Venedig im Sommer: Die Bienale und der nicht enden wollende Touristenstrom prägen das Stadtbild. Auch Harry Oldenburg stürzt sich ins venezianische Getümmel. Mit seiner amerikanischen Freundin Zoe plant er, das Guggenheim-Museum um zwei wertvolle Exponate zu erleichtern. Doch in der flirrenden Hitze der Lagune geht so einiges schief …
Meine Bewertung: Na ja, kann man lesen, muss man aber nicht. Alles geht schief – auch mein Lächeln an den „lustigen“ Stellen des Buches war eher schief. Störend fand ich die häufigen englischen und italienischen Dialogfetzen. Ich habe zwar alles verstanden, halte aber dennoch nicht viel davon.

Literaturkreis: Die Entscheidung

Tja, auch das letzte Treffen der Leseratten hat nicht stattgefunden – oder doch – Steffi ohne Blog und ich haben uns in der ausgewählten Lokalität getroffen und auch über Bücher gesprochen. Doch wenn meine Freundin Steffi und ich uns treffen, dann sprechen wir oft über Bücher … Und aus diesem Grund haben wir uns dem Literaturkreis in meinem kleinen Lieblingsbuchladen angeschlossen. Unser erster Besuch hat uns sehr gefallen, so dass wir dort nun regelmäßig teilnehmen werden. Auch ein schönes Gefühl, nichts organisieren und vorbereiten zu müssen (obwohl ich das eigentlich sehr gerne mache). Ein Kreis von ca. 14 Teilnehmern und Teilnehmerinnen, der schon seit einigen Jahren besteht, diskutiert über das Gelesene – und wir machen mit!

Wie dem auch sei: Ich habe lange überlegt, wie es mit dem Treffen der Leseratten weiter gehen soll …
Gerne würde ich die Leseratten auch weiterhin bestehen lassen – aber: Wir sind einfach zu wenige und so besteht die Gefahr, dass bei unregelmäßigen Teilnahmen die Treffen ausfallen. Seit September letzten Jahres organisiere ich, bereite ich vor – doch erst zwei Treffen sind zustande gekommen. Schade! Und ganz ehrlich? Ich mag nicht mehr. Zumindest vorerst nicht.
Neben Berufstätigkeit und der Pflege meines Schatzes kommen jetzt noch größere Renovierungs- und Umbaumaßnahmen auf mich zu. Und: Meine Schwiegermutter macht sich aus dem Staub – sie zieht weg – 500 Kilometer weit weg, so dass die eh schon auf ein Minimum reduzierte Hilfe ihrerseits auch noch wegfällt. Mein Kopf ist schwer von den vielen Gedanken, die sich breit machen und so mag ich nicht meine wenige Freizeit mit organisatorischen Dingen für nicht zustande kommende Treffen verplanen.
Vielleicht starte ich einen neuen Versuch – nach dem Sommer – wenn sich vieles Ungeklärte geklärt und das Leben neu organisiert hat. Die bisherigen Teilnehmerinnen werde ich dann auf jeden Fall anmailen – informieren und hoffen, dass sie meine heutigen Beweggründe nachvollziehen können.

Dennoch: Am Ende eines jeden Monats erscheinen hier weiterhin meine Lese- und Nicht-Lese-Tipps – auch wenn das Bloggen derzeit ganz hinten auf meiner geistigen To-do-Liste steht …

Ich wünsche euch allen einen wunderschönen sonnigen und gemütlichen Restsonntag.

Literaturkreis: Ein neuer Versuch

Tja, auch das 4. Treffen der Leseratten hat nicht geklappt. Irgendwie scheint mein Projekt unter einem schlechten Stern zu stehen. Doch nach der euphorischen Freude über das durchaus geglückte Treffen im Januar bin ich noch nicht bereit, aufzugeben.
Also, das nächste Treffen soll sein am

Donnerstag, den 28. April 2011

Und da bis dahin noch sooo viel Zeit ist, habe ich auch noch eine kleine Lektüre ausgewählt.
So wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen von:

Julia Schoch
Mit der Geschwindigkeit des Sommers
Piper-Verlag
8,95 Euro
ISBN: 978-3-492-25873-9

Zwei Bücher zu besprechen, sollte für und doch kein Problem sein, oder?

Literaturkreis: 3. Treffen der Leseratten

Hach, was war das schön …
Gestern abend fand das Treffen der Leseratten statt. Und was soll ich sagen? Es war ein wunderschöner und sehr gelungener Abend. Fünf Frauen, die sich auf Anhieb gut verstanden haben, miteinander diskutierten, quatschten und lachten: Bonafilia, Andrea, Dori, Steffi ohne Blog und ich.
Die ausgewählte Lokalität ist – so denke ich – bei allen gut angekommen. Aber wir hatten auch einen schönen Tisch – etwas abseits in einer Nische waren wir so richtig schön unter uns. „Die Klatschmohnfrau“ wurde besprochen, indem zitiert und diskutiert, Parallelen zum eigenen Leben gezogen und eigene Gedanken zum Thema des Buches preisgegeben wurden, ohne Hemmungen,  mit viel Offenheit. Ja, genau so, hatte ich mir einen Literaturkreis vorgestellt!!! Ich danke euch ganz herzlich dafür, dass ihr meinen Traum habt wahr werden lassen.
Der nächste Termin ist auch schon vereinbart und der Tisch dafür reserviert. Wir treffen uns wieder am

Donnerstag, den 10. März 2011 – 19.00 Uhr

und lesen bis dahin:

Rainer Moritz:
Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe
PIPER-Verlag
Preis: 8,95 Euro
ISBN: 978-3-492-25964-4

Ein Appartement am Montmartre, ein erfüllender Beruf, Freunde: Eigentlich könnte Nathalie Cottard glücklich sein. Warum aber bringt sie dann ein Wasserschaden so aus der Fassung? Fehlt ihr doch etwas? Als ihr Wohnungsnachbar, der scheue Robert Bernthaler, auf den Plan tritt, muss sie sich eine ganz neue, entscheidende Frage stellen: eine Pariser Buchhändlerin und ein deutscher Korkenverkäufer – kann das gut gehen?

Übrigens: An diesem wunderbaren Tisch sind noch ein paar Plätze frei …

Literaturkreis: Treffen der Leseratten

Bald ist es wieder so weit. Der 27. Januar rückt näher und so ist es heute höchste Zeit, noch einmal an den Termin zu erinnern.
Das letzte Treffen hat ja leider nicht stattgefunden und das außergewöhnliche Erlebnis mit dem Besitzer der ausgesuchten Lokalität (ich berichtete darüber, nachzulesen hier) erfordert eine kleine Umorganisation.
Also, wer dabei sein möchte, der meldet sich bitte bis Freitag, den 21.01.2011 bei mir. Bei vier verbindlichen Zusagen werde ich mich am Wochenende um einen neuen Treffort kümmern und euch dann per mail über die genaue Anschrift und nähere Einzelheiten informieren.
„Die Klatschmohnfrau“ wartet auf uns …