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Nostalgisches

Ich sage nicht, dass früher alles besser war. Also ehrlich, wer braucht heute noch Schulterpolster, Tonbandkassetten mit vorprogrammiertem Bandsalat, Telefone mit Drehwählscheibe, hinter dem man ein Endloskabel durch die Wohnung zog, während man telefonierte. Wie schrecklich war es an der Autotür das Knöpfchen zu drücken, die selbige dann zuzuwerfen, um danach mit Schrecken festzustellen, dass der Schlüssel noch im Zündschloss steckte? Wer mag heute schon noch orange-braun gemusterte Tapeten? Auf die Hitparade kann ich ebenso verzichten, wie auf Polyester-Pullover. Obwohl … Gibt es die nicht heute auch noch? Die Polyester-Pullover meine ich. Egal!

Manches war aber auch ganz nett. Fernsehansagerinnen zum Beispiel. Oder die Geschichten von Ute, Schnute, Kasimir in den Werbepausen. Der Tankwart, der herbeigeeilt kam, um das Auto zu betanken – weil es zum Service gehörte – und gleich die Windschutzscheibe reinigte. Ganz Eifrige prüften dann auch noch den Reifendruck. Tja, selbst Telefonhäuschen mochte ich. Und, dass man sich für diverse Anlässe fein machte. So richtig fein. Na ja, manchmal war es auch ziemlich unbequem. Aber fein! Was habe ich mich gefreut, als die gute alte A*hoi-Brause wieder reanimiert wurde. Eine ganze Maschinerie Erinnerungen ist da in Gang gesetzt worden. Toll!

Und nun weiß ich auch, was ich mir über kurz oder lang wieder anschaffen werde: Einen richtig tollen nostalgischen Wasserkessel. So einen mit Flötenaufsatz. Also, so einen Flötenkessel. Denn wenn der Pfiff des Kessels sagt, dass das Wasser kocht, das hat doch wirklich etwas ganz Nostalgisches, oder?!

Schreibzeit

Gedankenverloren starre ich auf die Tastatur. Die Buchstaben sind wirklich kurios geordnet. Macht aber Sinn, wenn man die Häufigkeit der Benutzung einzelner Buchstaben der Stärke der Finger zuordnet. Boah, was für ein Satz. Und doch … Wer hat sich dieses grandiose System eigentlich ausgedacht? Das muss ich unbedingt einmal recherchieren … Aber nicht heute … Eigentlich ist es ja auch egal. Hauptsache es funktioniert … Und wie es funktioniert. Wenn die Gedanken in die Finger strömen, dann fliegen sie nur so über die Tasten. Die Finger meine ich. Nicht die Gedanken. Obwohl …

Ich schaue mich im Zimmer um. Dieser Stapel Papier müsste unbedingt sortiert und abgeheftet werden. Nicht jetzt! Jetzt ist Schreibzeit! …

Auf der Straße unterhalten sich die Nachbarn. Da soll sich ein Mensch konzentrieren können. Warum sind die bloß immer so laut? Wollen sie, dass die ganze Straße ihrer Unterhaltung folgt? Wahrscheinlich.

Mein Mund ist ganz trocken. Vielleicht trinke ich zu wenig. Und die Folge ist, dass meine grauen Zellen nicht richtig arbeiten. Konzentrationsmangel durch zu wenig Flüssigkeit.
Irgendwie bin ich plötzlich so müde. Wahrscheinlich auch Wassermangel. Einfach mal fünf Minuten die Augen schließen …