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Ein Wochenende in Leipzig

Wer mich kennt, der weiß, dass sich das Reisen für mich immer etwas schwieriger gestaltet, als für andere Menschen. Aber ab und zu gönne ich mir ein Wochenende für mich, eines, an dem ich Orte besuche, die ganz oben auf meinem Plan stehen. Tja, und dazu gehörte auch die Leipziger Buchmesse. Und vergangenes Wochenende war ich dort. Zusammen mit meiner Schwester und einer Reisegruppe, begleitet vom besten aller Buchhändler (der Buchhändler aus meiner kleinen Buchhandlung), machten wir uns am Freitag auf den Weg Richtung Leipzig.

Aber bevor wir die Buchmesse besuchen sollten, gab es zunächst einmal ein Stopp in Bad Lauchstädt. Ein kleines verschlafenes Nest, in dem einst Goethe, Schiller und anderes Künstlervolk durch den Kurpark flanierten und es sich gut gehen ließen.

Hmm, wahrscheinlich war zu deren Zeiten dort mehr los als heute. Ehrlich gesagt, habe ich mich gefragt, ob dort überhaupt jemand wohnt. Außer vereinzelte Touristen sah man niemanden auf den Straßen. Nun ja, insbesondere Herr Goethe machte dieses Städtchen ziemlich berühmt. Seht selbst:

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Das obere Bild zeigt Goethes Haus. Das untere die heutige Goethe-Schule direkt neben dem Goethe-Theater, das ich allerdings nicht fotografiert habe, da es derzeit aufgrund Renovierungsarbeiten vollkommen verhüllt war.

Wir lustwandelten etwas durch den Kurpark, ließen uns von unserem Buchhändler kleine Geschichten aus der Zeit „Als Deutschland noch nicht Deutschland war“ vorlesen und dann ging es  weiter zum Hotel in Halle, wo uns ein Abendbuffet erwartete, bevor wir den Tag beendeten, damit wir am nächsten Tag ausgeruht nach Leipzig fahren konnten.

Tja, Leipzig. Die Buchmesse in Leipzig ist viel kleiner als die Frankfurter Messe. Aber in Leipzig wird gelesen. Überall. Nicht nur auf der Messe. Und die Manga-/Comic-Szene ist hier wahrscheinlich die Hauptattraktion.

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Die Messehallen gehen alle von der Glashalle ab, in der es zwar keine Verlagsstände gibt, dafür aber „Das Blaue Sofa“, die „Arte“-Bühne, die Gastronomie, und natürlich auch die Comic-Szene, die dieses Mal für mich der Höhepunkt der Messe war.

Aber seht selbst:

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Abends dann haben wir noch eine Lesung mit Gesang – Lieder und Biografie-Ausschnitte der großen Diven Marlene Dietrich, Hildegard Knef und Zarah Leander – in einem … sagen wir einmal … Etablissement besucht, in dem wir uns weit in die Vergangenheit zurückgesetzt fühlten. Irgendwann einmal ist dieses „Café“ in seiner Zeit mit all seinem roten Plüsch und selbst mit seinem Schlagzeuger stehen geblieben.

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Sonntag Vormittag verbrachten wir nochmals in Leipzig. Dieses Mal jedoch in der Stadt. Wir machten eine Stadtrundfahrt und danach haben wir noch an einer Führung durch die Altstadt Leipzigs teilgenommen, bevor wir uns nach dem Mittagessen wieder auf den Heimweg machten. Nach sieben Stunden Busfahrt freuten sich dann mein Schatz und Kater Tristan, dass ich wieder wohlbehalten zu Hause angekommen bin.

Schön war’s.

 

 

 

Geschenke …

Vor einigen Tagen habe ich ein wundervolles Geschenk erhalten. Das Glück hierüber dauert an und erfüllt mich mit großer Freude.

Als ich noch zur Schule ging, habe ich eine gute Freundin gehabt, mit der ich mich auch nach dem Abitur regelmäßig traf. Doch unsere Interessen gingen zu dieser Zeit etwas auseinander. Während sie Single war, gerne Party machte und die Nächte durchfeiern konnte, hatte ich einen festen Freund, interessierte mich mehr für Bücher, Literatur, Kunst und Kultur. Die Abstände zwischen unseren Treffen wurden größer.
Dann heiratete ich. Kurz darauf heiratete auch meine Freundin und zog etwas weiter weg. Wir lebten unsere Leben und die Abstände zwischen unseren Treffen wurden noch etwas größer. Und irgendwann – es wird wohl so ca. 15 Jahre her sein – sahen wir uns ein letztes Mal. Die Abschiedsfloskel „Bis bald – wir telefonieren“ blieb eine Floskel. Wir sahen uns nicht wieder.

Mein Mann wurde krank und ich war zu sehr beschäftigt mit allem, mit mir, mit meinen Gefühlen, mit den Gefühlen meiner Lieben um mich herum, mit dem Leben.

Und dann – vor einigen Tagen – haben wir uns wiedergesehen. Auch sie war schwer krank. Leukämie. Dem Tod gerade nochmal von der Schippe gesprungen. Und ich habe es nicht gewusst. Das macht mich sehr traurig. Aber unser Glück, als wir uns weinend in den Armen lagen, dieses Glück ist eines der wertvollsten Geschenke, die es gibt.

In diesem Sinne wünsche ich euch alle einen besinnlichen 3. Advent.

So langsam kehrt der Alltag ein – ein Rückblick

Also, ich hatte ja vor im September hier wieder zu starten. Na ja, wir haben ja noch September, also bin ich nicht zu spät. Aber ich muss schon sagen, die Sommerpause ist im Fluge vergangen. Ein Buch zu publizieren füllt die wenig zur Verfügung stehende Zeit vollends aus. Aber auf eine angenehme und aufregende Weise. Es gab ein paar schlaflose Nächte, ein paar zweifelnde Gedanken und wahrhaft viele Glücksmomente.
Ich würde nicht sagen, dass ich viele Freunde habe. ABER: Die Freunde, die ich habe, sind wahre Schätze. Ich wurde mit so viel Tatendrang, Begeisterung und Engagement unterstützt, dass es mir so manches Mal heimlich, still und leise ein Tränchen hervorlockte.

Es war wirklich ein aufregender Sommer. Und – wie so oft – frage ich mich, wie ich das alles geschafft habe. Ich rutschte von einer Urlaubsvertretung in die nächste, so manche Überstunde war angesagt. Ich bin stolz auf meinen Schatz, der mich im Rahmen seiner Erkrankung so tatkräftig unterstützt hat, wie es ihm nur möglich war. Und das Schönste ist natürlich, dass auch dieses Mal seine Nachuntersuchung uns ein wunderbares Ergebnis brachte.

Tja, der Sommer hat – viele werden mich nicht verstehen – großes Verständnis für mein Projekt gehabt und die Temperaturen in einem für mich angenehmen Arbeitsmodus gehalten. Keine lähmende Hitze, zumindest im August, kein unentwegtes Schwitzen und schweißklebende Finger auf der Tastatur. Immerhin. Seid also bitte gnädig mit unserem Sommer. Denn es gibt auch Menschen, die dadurch ihre Kreativität voll ausschöpfen konnten.

Das Lesen musste leider auf der Strecke bleiben. D.h. gelesen habe ich viel. Aber keine Bücher, die ich euch hier vorstellen kann. Doch, halt, eines habe ich gelesen. Fast. Ein paar Seiten fehlen noch. Und dann ist hier eine Empfehlung fällig. Aber dazu später. In ein paar Tagen.

Ja, der Sommer war gnädig mit mir. Und der Herbst zeigt sich bis jetzt von seiner besten Seite. Wie ich es mag. Wie ich es liebe. Und so langsam kehrt der Alltag ein. Na ja, nicht ganz alltäglich wird es in den nächsten Wochen. Denn ich habe Urlaub. Bald. Zeit zu schreiben, Zeit zu lesen, Zeit für mich, Zeit für euch.

Ach, das Leben kann so schön sein …

Katzenbabys und Sommerpause

Nun, in der letzten Zeit ist es hier schon etwas ruhiger geworden.
Nein, ich bin kein WM-Fan, daran liegt es also nicht. Doch manchmal ist das reale Leben so bunt und vielseitig, mit Haken und Ösen versehen, mit abenteuerlichen Ereignissen garniert, dass man sich entscheiden muss.

In ein paar Tagen wird meine linke Hand therapiert. Das bedeutet, dass ich zunächst einmal nicht schreiben, einkaufen, waschen, bügeln etc. kann. Daher ist es besser, wenn ich vorher alles Notwendige erledige. Wenn die Zeit der Schonung vorüber ist, gilt es aufzuarbeiten, meine Schreibprojekte weiter voranzutreiben und natürlich auch die Vorzüge des Sommers genießen.

Aus diesem Grund werde ich eine kleine Pause einlegen. Denn nur dann kann ich mit frischen Texten und voller Elan zurückkehren. Und dann freue ich mich darauf, euch alle wieder zu lesen.

Die versprochenen Katzenfotos habe ich natürlich nicht vergessen. Sie sind nicht so besonders toll geworden, aber wer mich kennt, der weiß, dass das Fotografieren nicht zu meinen Stärken gehört.

Also, hier sind sie … einfach drauf klicken, um sie groß zu sehen:

Habt alle eine schöne Zeit und seid so ausgelassen, wie die kleinen Kätzchen …

Schreibtisch-Ticker IV

Hach, wie die Zeit vergeht. Es war aber auch allzu viel los …

  • Da war ich im Krankenhaus zum „Knochenscan“. Was für eine Prozedur … Eine Spritze mit Radioaktivität, still halten bei den Aufnahmen, warten und viel trinken und nach drei Stunden noch einmal scannen, allerdings ohne Spritze. Das Ergebnis ist, dass die Entzündung in meinem linken Handgelenk (ich bin Linkshänderin) im Juli durch eine Radiosynoviorthese (RSO) behandelt wird. Was das ist?
    Nun, RSO ist eine Therapiemethode, mit der chronisch entzündliche Gelenkerkrankungen lokal behandelt werden. Die Gelenkschleimhaut soll durch radioaktive Strahlung wieder hergestellt werden.
  • Und dann war ich im Norden. In Lübeck. Auch wenn die Sturmschäden um Düsseldorf meine Reise ein wenig beeinträchtigten. Und doch: Ich bin wohlbehalten bei meinem Schwesterlein angekommen. In Lübeck waren wir dann im Theater und habe uns „Im Dickicht der Städte“ (Brecht) angesehen. Eine Inszenierung, die mir sehr gut gefallen hat.
    Eine Shopping-Tour durch Hamburg durfte natürlich auch nicht fehlen. Puh, mein auf dem Hinweg nur halb gefüllter Koffer war auf dem Rückweg doppelt so schwer … Und sonst natürlich viel quasseln und lachen.
  • Kaum bin ich mal ein paar Tage weg, da zieht Katzendame Bella mit ihrem Nachwuchs wieder auf die Garagendächer (die an unseren Balkon grenzen). Zwei rote und zwei schwarze Kätzchen tapsen nun fröhlich umher und Bella ist zufrieden. Und ich habe Stress. Den sollten aber doch eigentlich die Besitzer haben …
    Fotos werde ich auf jeden Fall noch machen.
  • Tja, und sonst habe ich noch etwas an meinen Kurzgeschichten gearbeitet. Schließlich soll es ja mal ein Buch von mir geben. Nun, langsam nimmt es Formen an …

Wahre Kumpels VIII

Mein Schatz und Kater Tristan spielen Katzensolitär. Versteckte Leckerlis müssen unter den blauen Hütchen gefunden und freigelegt werden.

Er: „Nu guck, hier leg‘ ich das hin … Nu guck auch …“

Kater Tristan beäugt interessiert das Bemühen des Menschenmanns.

Er: „Jetzt musste die blaue Kugel wegstoßen. Guck … so macht man das …“

Kater Tristans Blick ist irgendwie … verständnislos.

Er: „Mach‘ dir nichts draus. Irgendwann verstehste das. Wir beide sind eben etwas langsamer …“

Generationen

Martha denkt nach. Über ihr Leben. Wie es bis heute verlaufen ist. Sie fühlt sich oft alleine. Ihre Gesundheit lässt keine großen Unternehmungen zu.
Sie sagt: „Du musst dich nicht um mich kümmern.“
Sie denkt: „Du besuchst mich so selten.“

Claudia denkt nach. Über ihr Leben. Wie es bis heute verlaufen ist. Sie fühlt sich oft überfordert. Ihr größter Feind ist ihr schlechtes Gewissen.
Sie sagt:“ Ich muss zur Arbeit.“
Sie denkt: „Wie soll ich das alles nur schaffen?“

Martha denkt nach. Früher war alles anders. Früher war alles besser. Die Kinder waren noch klein. Die Familie war stets zusammen.
Sie sagt: „Alt sein ist nicht schön.“
Sie denkt: „Nie hast du Zeit für mich.“

Claudia denkt nach. Eine Pflicht folgt der nächsten. Kümmern muss sie sich.
Sie sagt: „Ich werde mich anders organisieren.“
Sie denkt: „Ich muss mein Hobby einschränken … oder aufgeben.“

Martha fühlt sich nicht wohl. Sie sehnt sich nach Zuwendung. Will nicht immer erwachsen sein. Braucht Verständnis und Liebe.

Claudia fühlt sich nicht wohl. Sie sehnt sich nach mehr freier Zeit. Will nicht immer vernünftig sein. Braucht Verständnis und Liebe.

34. Hirntumor-Informationstag

Zweimal jährlich organisiert die „Deutsche Hirntumorhilfe e.V.“ einen Informationstag für Patienten, Angehörige, Ärzte, Pflegepersonal, Interessierte.

Am 10.05.2014 fand dieser Informationstag in Köln statt. Und wir waren dabei. Es erwartete uns ein perfekt organsierter Tag mit interessanten Vorträgen über neurochirurgische Therapiestrategien bei Gliomen und Hirnmetstasen, über Möglichkeiten der PET in der Neuroonkologie, über neue Möglichkeiten der Strahlentherapie und Chemotherapie, über die Therapie epileptischer Anfälle bei Hirntumoren und noch einiges mehr.
Die verschiedenen Referenten waren Professoren in namhaften Kliniken, die sich auf die einzelnen Themen spezialisiert haben und aktiv in der Forschung arbeiten.

In insgesamt sieben jeweils halbstündigen Vorträgen brachten sie die Besucher auf den neuesten Stand der Wissenschaft und beantworteten im Anschluss Fragen, die auch eifrig gestellt wurden.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins versorgten alle Gäste aufmerksam und zuvorkommend – fast schon liebevoll – mit Getränken und Speisen während der Pausen und waren auch sonst für jede Hilfestellung ansprechbar.

Ein wirklich gelungener, wenn auch anstrengender Tag.

Doch das Schönste an dieser Veranstaltung war, dass wir mit der Gewissheit nach Hause fahren konnten, immer die beste Behandlung erfahren zu haben. Ein durchaus beruhigendes Gefühl.